Coronalert für alle verfügbar
Nach der Bereitstellung für mehr als 10 000 Nutzer ist die App Coronalert nun für die gesamte belgische Bevölkerung zugänglich. Die App ist eines der Instrumente zur Bekämpfung von COVID-19.
“In den letzten Wochen haben wir daran gearbeitet, diese App technisch fertigzustellen. Mehrere Personen haben die App intensiv getestet. Über 10 000 Nutzer erhielten zudem die Möglichkeit, die App mehr als eine Woche lang im Alltag zu nutzen”, sagt Karine Moykens, Vorsitzende des Interföderalen Ausschusses Testing & Tracing.
Das Feedback zeigt, dass die Nutzer Coronalert mit 4 von 5 Punkten bewerten und die App auch ihren Freunden und Verwandten weiterempfehlen möchten. Auch aus der “Great Corona Study” der Universität Antwerpen geht hervor, dass eine große Mehrheit der Teilnehmer die App nutzen möchte. Das sind ermutigende Zahlen. Jeder, der die App installiert, trägt dazu bei, das Virus unter Kontrolle zu halten. Je mehr Menschen die App installieren, desto größer wird der Nutzen sein. “Natürlich müssen auch alle anderen Maßnahmen, insbesondere die sechs goldenen Regeln wie Handhygiene, Abstand halten usw., befolgt werden. Die App kann sie nicht ersetzen. Wir bitten jedoch die belgische Bevölkerung, die App zu installieren und zu nutzen. Sie ist ein wichtiges Instrument, um dabei zu helfen, das Virus unter Kontrolle zu bringen. So können wir das Coronavirus gemeinsam besiegen.”
Telefonische Kontaktermittlung
Die App wird die telefonische Kontaktermittlung nicht ersetzen. Beide Systeme ergänzen und unterstützen sich gegenseitig. “Wir stellen fest, dass Menschen beim Anruf des Callcenters nur eine geringe Anzahl Kontakte, die sie kennen oder an die sie sich erinnern, mitteilen. Oft geben sie an, sich nicht an alle Personen zu erinnern oder sie nicht zu kennen. Die App kann dabei helfen, vor Hochrisikokontakten mit Menschen, an die man sich nicht erinnert oder die man nicht kennt, anonym zu warnen.”
Grüner und roter Bildschirm
Die App arbeitet mit grünen und roten Bildschirmen. Ein grüner Bildschirm bedeutet, dass der Nutzer ein geringes Risiko hat und keinen Hochrisikokontakt hatte. Kommt es zu einem Hochrisikokontakt und werden die Daten geteilt, zeigt die App einen roten Bildschirm an. Zwei Fälle sind möglich. Wenn Sie Symptome einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben, rät Ihnen die App, Ihren Hausarzt zu kontaktieren. Wenn Sie keine Symptome haben, schlägt Ihnen die App vor, sich an das Kontaktzentrum zu wenden, das Sie über die Durchführung eines Tests informiert.
Wer sich einem Test unterzieht, kann das Ergebnis über die App erhalten und bei einem positiven Befund seine Hochrisikokontakte automatisch benachrichtigen. Zu diesem Zweck muss der Hausarzt bei der Verschreibung des Tests den spezifischen Testcode der App in das E-Formular eintragen. “Wir bitten daher die Nutzer der App, ihren Code beim ersten Kontakt mit dem Arzt, zum Beispiel bei der Terminvereinbarung, mitzuteilen. Hierdurch brauchen Ärzte das Formular nicht mehr zu ändern. Wir bitten auch die Ärzte, nach der Nutzung der App zu fragen, wenn sich die Frage eines Tests stellt”, erklärt Karine Moykens. Wer über das Kontaktzentrum oder per SMS einen Code für einen Test erhält, kann diesen über die Website https://coronalert.be/de/coronalert-formular/ mit dem Code der App verlinken.
Vertrauen in die App
Der Datenschutz spielte bei der Entwicklung der App Coronalert eine wichtige Rolle:
- Die Daten werden nicht zentral gespeichert. Die App tauscht zufällige Codes aus, aber diese ausgetauschten Codes erlauben es nicht, eine Person oder einen Ort zu identifizieren. Wenn Ihnen mitgeteilt wird, dass Sie mit einer mit Covid-19 infizierten Person in Kontakt gekommen sind, wissen Sie nicht, wer und wo das war. Auch Apple und Google speichern nicht, wer mit wem Kontakt hatte.
- Es werden keine Standortinformationen gespeichert oder weitergeleitet. Nur bei Android-Telefonen, deren Betriebssystem nicht auf Version 11 aktualisiert wurde, ist die Aktivierung von Standortinformationen erforderlich, aber die App verwendet diese Informationen nicht.
Kampagne “Es reicht! Ich aktiviere die App” (“Ça suffit! J’active l’appli” - “Mijn ik-ben-het-beu app staat aan”)
Am 1. Oktober startet eine landesweite Kampagne über die sozialen Medien und mit Plakaten. Diese Kampagne soll die Bürger dazu ermuntern, die App Coronalert zu installieren. Mit dem zugrundeliegenden Slogan “Es reicht! Ich aktiviere die App” (“Ça suffit! J’active l’appli” - “Mijn ik-ben-het-beu app staat aan”) wird anerkannt, dass viele Menschen der Lage überdrüssig sind. Durch eine Aktivierung der App Coronalert können die Bürger aber dazu beitragen, das Coronavirus gemeinsam zu besiegen. “Wir alle wollen unsere Freunde wiedersehen, Leute treffen, ins Theater gehen oder Menschen in Straßenbahnen und Bussen anlächeln”, so Karine Moykens abschließend.